Ehrung für die Alltagsheldin

„Immer irgendwie unterwegs“: Ur-Everserin Margarete Hubach erhält Verdienstmedaille

 

 

Eversen. Eine sichtlich gerührte Margarete Hubach ist dem geneigten Betrachter am gestrigen Donnerstagvormittag begegnet – was nicht verwundert, schließlich stand kein ganz alltäglicher Termin auf ihrem Programm. Die 74-Jährige, geboren und nach wie vor wohnhaft in Eversen, hat im Berger Stadthaus die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. „Sie sind ein Vorbild für unsere Gesellschaft“, hieß es da vom Laudator, Celles Landrat Axel Flader.

Wie es zu solch schmeichelhaften Worten kommt? Ein Blick in Hubachs Vita zeigt auf, was sie auch selbst von sich sagt: „Ich war immer aktiv, immer irgendwie unterwegs.“ Und das nicht aus reinem Vergnügen, sondern, um andere ehrenamtlich zu unterstützen. „In Eversen war ich zum Beispiel im Kirchen- und Spendenladen dabei“, erzählt Hubach, die bei der Ehrung von ihrem Ehemann Horst begleitet wurde. 1969 haben die beiden geheiratet, ein Jahr zuvor war „Hofdame Margarete von Eversen“ noch im Tross der Heidekönigin auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin unterwegs und hat die Region Celle vertreten. „Das hatte damals einen ganz hohen Stellenwert“, betonte Flader in seiner Rede.

Einen Bruch im Leben von Margarete Hubach gab es 2007, als sie die Diagnose Parkinson erhielt. „Da bleibt schon was auf der Strecke“, sagt sie heute mit Blick auf die Krankheit, die die Nervenzellen im Hirn und somit die Bewegungsfähigkeit angreift. 2012 kam Hubach in Kontakt mit der Deutschen Parkinson-Vereinigung, seit 2013 leitet sie die Celler Selbsthilfegruppe – die Zahl der Teilnehmer (samt Angehörigen) hat sich seitdem auf über 100 vervielfacht. Die Hilde-Ulrichs-Stiftung hat die Everserin, die seit 2017 auch mit einer Brustkrebs-Erkrankung leben muss, zur „Alltagsheldin“ ernannt.

Nun also eine Auszeichnung im noch größeren Stil – „ich bin schon nervös“, beichtete Hubach der CZ tags zuvor. Sie freue sich aber, dass unter anderem ihre Tochter Katja Kresse mit Familie und auch Helmut Peitz aus der Parkinson-Gruppe – er hatte seine Mitstreiterin für die Verdienstmedaille vorgeschlagen – dabei sei. Laudator Axel Flader betonte derweil, dass Hubachs Lebenswerk „meinen und unser aller höchsten Respekt“ verdiene. (mkl)

 

Quelle (Bild und Text): Cellesche Zeitung - Ausgabe vom 14.10.2022